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Von Noten, Tonleitern und Rhythmusdiktaten

Harald, Ilka, Judith, Lara (v.l.n.r.) Auf der Schulbank: Dina, Emily, Harald, Ilka, Judith, Lara (v.l.n.r.)
Harald, Ilka, Judith, Lara (v.l.n.r.) Auf der Schulbank: Dina, Emily, Harald, Ilka, Judith, Lara (v.l.n.r.)

Nachwuchsmusikerinnen aus Kirchwehren bestehen D1-Lehrgang

Kirchwehren Deutschland, das Land von Hausordnungen, Putzplänen und Vereinssatzungen – hier gibt es auch für’s Musizieren klare Regeln. Wer in einer richtigen Kapelle für andere den Marsch blasen will, tut gut daran, seine Qualifikation dafür nachweisen zu können. Die Deutschen Musikverbände bieten dazu entsprechende Lehrgänge auf verschiedenen Stufen an, mit „D1“ geht’s für Anfänger los (und mit D2 und D3 weiter). Und am Ende eines jeden Lehrgangs steht die Prüfung, bei der die Musikerin ihr Können theoretisch und praktisch beweisen muss.

Prüfung bestanden, Dirigent Kruse (r.) ist zufrieden
Prüfung bestanden, Dirigent Kruse (r.) ist zufrieden

Entsprechend durchwachsen war die Gefühlslage bei Dina, Emily, Harald, Ilka, Judith und Lara, die sich im Januar für zwei Wochenenden auf den Weg gemacht hatten, um ihr musikalisches „Seepferdchen“ zu erwerben. Seit gut vier Jahren üben sie im Vororchester des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Kirchwehren, die Vorstellungen des Dirigenten in Musik umzusetzen. Jetzt hielt der musikalische Leiter des Orchesters, Jonas Kruse, die Zeit für gekommen und hat die Sechs mit sanftem Druck zum D1-Lehrgang geschickt.

Da saßen sie nun also, in einem Klassenraum der Michelsenschule in Hildesheim, in die der Kreismusikverband Hildesheim e.V. geladen hatte. Theoretisch wurden die Grundlagen aufgefrischt und erweitert – Welche Note ist das und wie lang ist sie? Violin- und Baßschlüssel, Diskant, Große, Kleine und Kontraoktave sind nur einige der Begriffe, von denen die Köpfe rauchten. Italienisch, die Sprache der Musik, war aus allen Ecken zu hören: Vivace, Largo, crescendo, rallentando …

In den Praxisstunden galt es dann, diese Begriffe hörbar zu machen: Neben einer Fülle an Tonleitern haben sich die Nachwuchsmusikerinnen drei vorgegebene Musikstücke erarbeitet und auch ein viertes, selbst gewähltes Lied gelernt. Und wenn der Dozent geklatscht hat, war das nicht immer vor Begeisterung, vielmehr sollten die angehenden Musiker den Rhythmus heraushören und fachgerecht notieren.

Die Prüfung war immer noch eine Herausforderung, aber – dank der Vorbereitung im Lehrgang und auch im heimischen Orchester – letztlich machbar. Und beim Abschlusskonzert aller Teilnehmer von D1, D2 und D3 hat man die Erleichterung förmlich mithören können; dafür haben sich die nun offiziell geprüften Musikerinnen – mit Unterstützung durch das Kreisjugendorchester Hildesheim unter der Leitung von Sebastian Dortmund – noch einmal acht (!) neue Stücke erarbeitet.

Ilka fasst die letzten Wochen zusammen: „Vergnügen war’s nicht. Aber Spaß hat’s gemacht.“

 

Seit Anfang Februar haben nun also alle Sechs offiziell das Vororchester hinter sich gelassen und dürfen vollwertig im „großen Orchester“ des Musikzuges mitmachen.

Im letzten Jahr hat der Musikzug übrigens ein neues Vororchester gründen können – wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen (Kontakt unter musikzug@feuerwehr-kirchwehren.de).

Text/Foto: H.Vogt

 

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