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Es brennt… und nun?

Donnerstagnachmittag, kurz nach 16 Uhr. Ein Radfahrer durchquert die Feldmark in Kirchwehren und sieht dabei ein Getreidefeld, aus dem Rauch und Feuer aufsteigen.

 

Ohne lange nachzudenken, wählt er den Notruf der Feuerwehr, 112. Das geht in Deutschland von jedem Festnetzanschluss aus, ebenso wie vom Handy. Übrigens ohne Gebühren und auch

ohne irgendeine Vorwahl.

Kurze Zeit später ist die Feuerwehr vor Ort und löscht den Brand. …nochmal gut gegangen.

 

Aber: Was ist in der Zeit zwischen dem Anruf des Radfahrers und dem Eintreffen der Feuerwehr eigentlich passiert?

…nochmal von vorn. Der Radfahrer ruft die 112 an. Der Anruf geht in der Region Hannover, ebenso wie in der Landeshauptstadt selbst, bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr ein.

 

Diese befindet sich momentan bei der Feuerwache 2 in Stöcken. Hier sitzen sogenannte Disponenten, Beamte der Berufsfeuerwehr Hannover und nehmen rund um die Uhr sämtliche Notrufe an, die

bei der 112 auflaufen. Das sind übrigens ganz schön viele! Pro Tag klingelt in der Rettungsleitstelle einige hundert Male das Telefon! Natürlich brennt es nicht jedes Mal.

Oft sind es auch medizinische Notfälle, die einen Rettungsdiensteinsatz notwendig machen.

 

Zurück zu unserem brennenden Getreidefeld.

Aufgeregt berichtet der Radler, wo er steht, was er sieht, was dort gerade passiert. Dabei wird er vom Disponenten der Feuerwehr durch das Gespräch geführt. Alle relevanten Dinge werden

abgefragt.  Der Disponent gibt die Daten noch während des Gespräches in den Computer ein, der mit einer umfangreichen Datenbank verbunden ist. Daraufhin schlägt der Rechner vor, welche

Feuerwehren alarmiert werden sollten. Hierbei wird die Tageszeit ebenso berücksichtigt, wie die Frage, ob es sich um ein Wochenende oder einen Werktag handelt, an dem weniger

Kameraden vor Ort sein dürften. 

 

 

Wenn der Disponent meint, der Vorschlag sei ok, so löst er den Alarm aus. Nun geht ein Funksignal an unsere Sirene, diese heult los. Das sind relativ viele Schritte, und trotzdem passiert das alles in der Regel in weniger als zwei Minuten. Da wir, als Feuerwehr vor Ort nicht mit dem Radfahrer direkt gesprochen haben, bekommen wir die relevanten Infos vom Disponenten jetzt per Funk, wenn wir im Gerätehaus ankommen..

Zusätzlich zu den Sirenen im Dorf, haben die meisten Feuerwehrmitglieder einen sogenannten Digitalmeldeempfänger dabei, oft auch als Piepser bezeichnet. Mit einem Signal, das per Funk übertragen wird, werden auch diese alarmiert.

 

Der Vorteil: Es wird eine Textnachricht mit verschickt, ähnlich, wie bei einer Whatsapp-Nachricht. Hier stehen diverse Vorab-Infos zum

Einsatz bereits drin. Spannend, oder? Wenn Sie mehr wissen wollen, dann schauen Sie gerne mal bei einem unserer Übungsabende vorbei.

 

In der Regel alle zwei Wochen, montags um 19 Uhr.

 

(Text: Kai Kromholz- Gruppenführer) 

Im Notfall immer 112!